Wann
20.09.2025 von 09 bis 16 Uhr
Wo
noch offen
Kosten
45 €
kostenfrei für Mitwirkende und Ehrenamtliche von "Kinder brauchen Matsch"
Die Packliste für ein Camping-Abenteuer führt bei mir immer das Messer an. Warum? Alles andere lässt sich meist improvisieren: Heringe für die Zeltplanen, Keile zum Holzspalten, Koch- und Esslöffel und vieles mehr kann man sich selbst zurechtbauen. Doch das Messer bleibt für mich unersetzlich. Es ist ein unverzichtbares Werkzeug, aber auch ein gefährliches, wenn man nicht achtsam ist. Es ist kaum vorstellbar, wie herausfordernd es wäre, wenn eine ganze Klasse mit Messern arbeitet.
Ich möchte meine Erfahrungen aus über 50 Schnitz-Workshops mit Kindern teilen. Welche Ausrüstung ist für die Klasse erforderlich? Welches Holz eignet sich zum Schnitzen? Was sind die wichtigsten Schnitzregeln? Was kann man mit einem Schnitzmesser alles erschaffen? Und vor allem: Wie geht man mit Verletzungen um, falls sie doch einmal passieren?
Wir sammeln gemeinsam praktische Erfahrungen und werden schnell merken, wie faszinierend und inspirierend es ist, wenn sich die Schnitz-Energie über den Platz ausbreitet. Es ist erstaunlich, wie kreativ und gleichzeitig achtsam Kinder mit einem Messer umgehen können, wenn sie mit den richtigen Regeln und einer verantwortungsvollen Anleitung arbeiten. Das Schnitzen fördert nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, sondern auch Konzentration, Geduld und Teamgeist. Es ist eine Erfahrung, die weit über das Werkstück hinausgeht.
Inhalte:
- Rahmenbedingungen (Ort, Material, Absicherung, Schnitzregeln)
- Holzbearbeitungstechniken (Sägen, Spalten, Schnitzen)
- Schnitzprojekte für unterschiedliche Vorerfahrungen
- Nachbereitung des Werkstücks
- Erste Hilfe bei Schnitzverletzungen
Holz bearbeiten und daraus nützliche oder schöne Dinge fertigen - das ist eine der ursprünglichsten kreativen Tätigkeiten der Menschheit. Und obwohl Schnitzen Kindern und Erwachsenen viel Freude bereitet, haben nur wenige Kinder die Möglichkeit, diese Art des Kunsthandwerks zu erlernen. Sorgen vor Verletzungen lassen Eltern und Pädagog*Innen Abstand halten zu dieser Ausdrucksform. Dabei hat sich doch jeder schon einmal geschnitten und greift dennoch wieder zum nützlichen Küchenhelfer.
Im theoretischen Teil der Fortbildung werden wir Fragen zur Ausrüstung, also Messer und Säge, Holzauswahl - was geht gut, was geht schlecht, Sicherheitsbelehrung und grundlegende Erste-Hilfe-Maßnahmen, wie den Druckverband besprechen. Da unsere Kinder ganz unterschiedlich entwickelt sind, stellen wir euch im praktischen Teil Schnitzprojekte vor, die ihr dann auch mit euren Kindern umsetzen könnt: Vom Anspitzen bis zum Flachschnitzen, vom Try-Stick bis zum Brotmesser. Und wenn ihr ein ganz besonderes Stück Holz findet - dann lasst euch inspirieren: Drachenschwanz oder Ballerina? Und wenn ihr euer Werkstück fertig habt, zeigen wir euch auch, was es in der Nachbearbeitung braucht, damit es seine volle Schönheit entfalten kann.
Die Fortbildung kann mit "Pädagogik mit Gefahren - Feuermachen" zusammen als auch einzeln besucht werden. Egal, ob Sie sich nur für einen der beiden Tage entscheiden oder beide Fortbildungen in Anspruch nehmen – das Ziel ist immer, dass sowohl Erwachsene als auch Kinder ein besseres Verständnis für den verantwortungsbewussten Umgang mit Feuer und Messer lernen.
Zielgruppe:
Alle die mit Kindern handlungsorientiert im Kita- und Grundschulalter arbeiten oder dies tun wollen.
Referent:
Alexander Janz